Churer Sprinter William Reais schafft es innert sechs Jahren von der Bank auf die Olympia Bahn
"Vor sechs Jahren, als ich gerade meine Lehre bei der Bank angefangen habe, hätte ich mir das nicht einmal erträumen können."
Karrierenstart beim BTV Chur
August 2015: der 16-Jährige William Reais hat gerade mit seiner KV-Lehre bei der Graubündner Kantonalbank in Chur begonnen, als er auf Rat einer Schulfreundin zum aller ersten Mal ein Training des Bündner Leichtathletikvereins «BTV Chur» besucht. Wie es dazu kam, wie William’s Leben sich in den letzten Jahren verändert hat und was für Ziele er noch verfolgt – siehst du im Video.
William Reais – in sechs Jahren zum Olympia Sprinter (Video/Schnitt: Ramona Brüniger)
Drei Jahre später, im Jahr 2018, wechselt der aussergewöhnlich schnelle Athlet zum Leichtathletik Club Zürich, um sein Potential noch weiter auszuschöpfen. William arbeitet aber nach wie vor bei der GKB in Chur und nimmt so täglich drei Stunden Weg auf sich, um das Training mit der Arbeit zu verbinden. «Es war nicht immer einfach alles unter einen Hut zu bringen. Mein Lehrbetrieb hat mich aber immer unterstützt und viel Verständnis gezeigt, wofür ich sehr dankbar bin», so William.
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2021. Drei Jahre sind vergangen seit William’s Wechsel zum LC Zürich und nun hat es der 22-Jährige Athlet schon auf die wohl wichtigste Laufbahn der Welt geschafft: nämlich die, der olympischen Sommerspielen.
Erfolgsjahr 2021: U23-Europameister und Olympia-Debut
Auch wenn die Saison vom Jahr 2021 noch nicht vorbei ist, kann Reais bereits auf eine gute Bilanz zurück blicken. An der U23-Europameisterschaft in Talinn holte er sich die Goldmedaille über 200m mit einer Zeit von 20.47 Sekunden, das ist gleichzeitig die U23-Jahresweltbestleistung. William kann diese Zeit aber sogar noch unterbieten, an den Schweizermeisterschaften 2020 in Basel lief er seine persönliche Bestzeit über 200m, diese liegt bei stolzen 20.24 Sekunden.
2021 kam Reais bisher zwar nicht an seine Bestzeit heran, trotzdem qualifizierte sich der 22-Jährige Athlet dieses Jahr für die olympischen Spiele in Tokio und das nur sechs Jahre nach seinem ersten Leichtathletiktraining! Auch für William selbst ist das alles teilweise kaum fassbar: «Ich wusste schon dass ich schnell bin und rechnete mir damals vielleicht Chancen auf einen Podestplatz an den Schweizermeisterschaften aus. Aber dass ich es einmal bis nach Olympia schaffen werde, das hätte ich wirklich nie im Leben gedacht.» Für William ist die Teilnahme an den olympischen Spielen ein Traum der in Erfüllung gegangen ist.
William schaffte es in Tokio bis ins Halbfinale, dort schied er als Fünftplatzierter aus. Dass er nicht wirklich Medaillenchancen haben wird, war schon im Voraus klar. Trotzdem ist William nicht zufrieden mit seiner Leistung in Tokio: «An den nächsten olympischen Spielen will ich wieder dabei sein und irgendwann hoffe ich natürlich auch auf eine Medaille» so Reais.
Viel Training und mentale Stärke als Erfolgsrezept
In sechs Jahren zum Olympia-Sprinter, U23-Europameister und Schweizer Hallenrekordhalter – was ist William’s Erfolgsrezept?
Natürlich gehört diszipliniertes, hartes Training und auch ein wenig Talent dazu. William ist aber ausserdem auch noch eine richtige Frohnatur, hat immer ein Lächeln im Gesicht und einen guten Spruch auf den Lippen. «Meine lockere und lustige Art half mir besser mit dem Druck umzugehen», so der Sohn portugiesischer-angolanischer Eltern.
«Alle diese unglaublichen Erfahrungen zusammen mit meinem besten Freund zu erleben, macht das Ganze noch aufregender.»
William Reais, 2021
Zur mentalen Unterstützung trägt bei William aber auch sein bester Freund Jason Joseph bei. Jason macht selbst professionell Leichtathletik, zählt zu den grossen Schweizer Entdeckungen im Hürdenlauf und hat schon zahlreiche Rekorde aufgestellt. William schaut zu Jason auf: «Er ist schon wie ein Vorbild für mich und er ist dieser Mensch, der mir zeigt dass man auch als Schweizer Athlet international für Aufsehen sorgen kann, das motiviert mich extrem», schwärmt Reais. Die zwei besten Freunde, William und Jason, waren auch zusammen bei den olympischen Spielen in Tokio. Sie unterstützen sich gegenseitig und motivieren einander noch besser zu werden.
Talent, hartes, diszipliniertes Training, strikter Verzicht, mentale Stärke und das richtige Umfeld ist also William’s Geheimnis zum Erfolg. Mit einer guten Mischung all dieser Komponenten hat er es geschafft; nur sechs Jahre nach seinem Leichtathletik-Debüt zum Olympia Sprinter zu werden. William Reais ist definitiv eine der grössten Schweizer Sprint-Hoffnungen, die wir momentan zu bieten haben und wir können gespannt sein was wir alles noch von ihm sehen und hören dürfen.
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Wofür andere ein Leben lang hin trainieren, hat er gerade einmal sechs Jahre gebraucht! William Reais, aufgewachsen in der Bündner Hauptstadt Chur, ist Schweizer Hallenrekordhalter über 200m, U23-Europameister über 200m und war dieses Jahr an den olympischen Sommerspielen in Tokio dabei. Angefangen mit der Leichtathletik hat Reais aber erst vor sechs Jahren.
Karrierenstart beim BTV Chur
August 2015: der 16-Jährige William Reais hat gerade mit seiner KV-Lehre bei der Graubündner Kantonalbank in Chur begonnen, als er auf Rat einer Schulfreundin zum aller ersten Mal ein Training des Bündner Leichtathletikvereins «BTV Chur» besucht. Wie es dazu kam, wie William’s Leben sich in den letzten Jahren verändert hat und was für Ziele er noch verfolgt – siehst du im Video.
William Reais – in sechs Jahren zum Olympia Sprinter (Video/Schnitt: Ramona Brüniger)
Drei Jahre später, im Jahr 2018, wechselt der aussergewöhnlich schnelle Athlet zum Leichtathletik Club Zürich, um sein Potential noch weiter auszuschöpfen. William arbeitet aber nach wie vor bei der GKB in Chur und nimmt so täglich drei Stunden Weg auf sich, um das Training mit der Arbeit zu verbinden. «Es war nicht immer einfach alles unter einen Hut zu bringen. Mein Lehrbetrieb hat mich aber immer unterstützt und viel Verständnis gezeigt, wofür ich sehr dankbar bin», so William.
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2021. Drei Jahre sind vergangen seit William’s Wechsel zum LC Zürich und nun hat es der 22-Jährige Athlet schon auf die wohl wichtigste Laufbahn der Welt geschafft: nämlich die, der olympischen Sommerspielen.
Erfolgsjahr 2021: U23-Europameister und Olympia-Debut
Auch wenn die Saison vom Jahr 2021 noch nicht vorbei ist, kann Reais bereits auf eine gute Bilanz zurück blicken. An der U23-Europameisterschaft in Talinn holte er sich die Goldmedaille über 200m mit einer Zeit von 20.47 Sekunden, das ist gleichzeitig die U23-Jahresweltbestleistung. William kann diese Zeit aber sogar noch unterbieten, an den Schweizermeisterschaften 2020 in Basel lief er seine persönliche Bestzeit über 200m, diese liegt bei stolzen 20.24 Sekunden.
2021 kam Reais bisher zwar nicht an seine Bestzeit heran, trotzdem qualifizierte sich der 22-Jährige Athlet dieses Jahr für die olympischen Spiele in Tokio und das nur sechs Jahre nach seinem ersten Leichtathletiktraining! Auch für William selbst ist das alles teilweise kaum fassbar: «Ich wusste schon dass ich schnell bin und rechnete mir damals vielleicht Chancen auf einen Podestplatz an den Schweizermeisterschaften aus. Aber dass ich es einmal bis nach Olympia schaffen werde, das hätte ich wirklich nie im Leben gedacht.» Für William ist die Teilnahme an den olympischen Spielen ein Traum der in Erfüllung gegangen ist.
William schaffte es in Tokio bis ins Halbfinale, dort schied er als Fünftplatzierter aus. Dass er nicht wirklich Medaillenchancen haben wird, war schon im Voraus klar. Trotzdem ist William nicht zufrieden mit seiner Leistung in Tokio: «An den nächsten olympischen Spielen will ich wieder dabei sein und irgendwann hoffe ich natürlich auch auf eine Medaille» so Reais.
Viel Training und mentale Stärke als Erfolgsrezept
In sechs Jahren zum Olympia-Sprinter, U23-Europameister und Schweizer Hallenrekordhalter – was ist William’s Erfolgsrezept?
Natürlich gehört diszipliniertes, hartes Training und auch ein wenig Talent dazu. William ist aber ausserdem auch noch eine richtige Frohnatur, hat immer ein Lächeln im Gesicht und einen guten Spruch auf den Lippen. «Meine lockere und lustige Art half mir besser mit dem Druck umzugehen», so der Sohn portugiesischer-angolanischer Eltern.
«Alle diese unglaublichen Erfahrungen zusammen mit meinem besten Freund zu erleben, macht das Ganze noch aufregender.»
William Reais, 2021
Zur mentalen Unterstützung trägt bei William aber auch sein bester Freund Jason Joseph bei. Jason macht selbst professionell Leichtathletik, zählt zu den grossen Schweizer Entdeckungen im Hürdenlauf und hat schon zahlreiche Rekorde aufgestellt. William schaut zu Jason auf: «Er ist schon wie ein Vorbild für mich und er ist dieser Mensch, der mir zeigt dass man auch als Schweizer Athlet international für Aufsehen sorgen kann, das motiviert mich extrem», schwärmt Reais. Die zwei besten Freunde, William und Jason, waren auch zusammen bei den olympischen Spielen in Tokio. Sie unterstützen sich gegenseitig und motivieren einander noch besser zu werden.
Talent, hartes, diszipliniertes Training, strikter Verzicht, mentale Stärke und das richtige Umfeld ist also William’s Geheimnis zum Erfolg. Mit einer guten Mischung all dieser Komponenten hat er es geschafft; nur sechs Jahre nach seinem Leichtathletik-Debüt zum Olympia Sprinter zu werden. William Reais ist definitiv eine der grössten Schweizer Sprint-Hoffnungen, die wir momentan zu bieten haben und wir können gespannt sein was wir alles noch von ihm sehen und hören dürfen.
Wofür andere ein Leben lang hin trainieren, hat er gerade einmal sechs Jahre gebraucht! William Reais, aufgewachsen in der Bündner Hauptstadt Chur, ist Schweizer Hallenrekordhalter über 200m, U23-Europameister über 200m und war dieses Jahr an den olympischen Sommerspielen in Tokio dabei. Angefangen mit der Leichtathletik hat Reais aber erst vor sechs Jahren.